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Der Weg in die Luft... Von einem Kindheitstraum zum Privatpilotenschein

Mittwoch, Mai 11, 2005

Die ersten 52 Minuten!

LOAN, 18:00 Local Time: endlich ist es so weit, den Stau von Wien nach Wiener Neustadt hatte ich endlich hinter mir. Meinem Fluglehrer hatte ich schon telefonisch bescheid gegeben, dass ich wie vereinbart um 18 Uhr am Flugplatz LOAN (Wiener Neustadt) ankommen werde. Treffpunkt war das „Katana Kafe“. Also rein dort und gleich mal umsehen, ob ich meinen Fluglehrer finde, was mir auch nicht wirklich große Probleme bereitete. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde sowie ein paar kleinen Erledigungen im Office ging es dann auch schon Richtung Flugzeug, der Katana DA20 mit dem Kennzeichen OE-ARU. Nach einem gründlichen Außencheck durfte ich auch schon in das Flugzeug steigen. Jetzt war erstmal Zeit für ein schnelles Fotos:



Mein Puls stieg ziemlich in die Höhe als wir den Motor starteten. Jetzt war mir bewusst, dass ich mit wirklich mit der Ausbildung begann. Den Anfang – also Start und der Flug in eine sichere Höhe übernahm klarerweise der Fluglehrer. Der Wind war relativ schwach und wir hatten eigentlich kaum Turbulenzen. Ab einer Höhe von etwa 2500ft durfte ich die Steuerung übernehmen, und so ging es weiter auf eine Höhe von 5000ft. Dort erklärte er mir, wie ich meine ersten Kurvenflüge machen soll: gleichzeitig Quer- und Seitenruder und ganz gemütlich in die Kurve rein. Dabei ist zu beachten, dass man nicht an Höhe verliert und eventuell ein bisschen korrigiert. Des weiteren lernte ich auch gleich mit Propeller- und Throttlesteuerung (der Gashebel), sowie der Trimmung umzugehen.

Nach ein paar Links- und Rechtsturns, sowie Descents und Climbs von jeweils 1000ft, konnten wir auch schon etwas anspruchsvollerem weitermachen. Inzwischen hatte sich mein Puls auch wieder beruhigt. Wir übten eine simulierte Platzrunde auf 5000ft und nahmen an, dass die Piste auf einer Höhe von etwa 4000ft positioniert ist. Also, Carburator Heat ON, Throttle raus, Fuel Pump ON und die Geschwindigkeit verringern. Unter 81 KIAS (Knots Indicated Airspeed) die Klappen auf T/O stellen und einen Linksturn fliegen. Dann weiter die Geschwindigkeit verringern und dabei auch schön mit etwa 500fpm sinken. Bei einer Geschwindigkeit von etwa 65 KIAS die Klappen auf LDG und den Propeller auf hohe Umdrehung stellen. Letzteres ist notwendig um auf ein eventuelles Durchstarten vorbereitet zu sein. Da wir ja nur die Landung simulierten und einen Go Around flogen, musste ich den Throttle auf etwa 2400 Umdrehungen stellen, Carburator Heat auf OFF und bei einer positiven Rate of Climb – also der Zeitpunkt, sobald das Flugzeug wieder zu steigen beginnt – die Klappen wieder auf die Take-Off-Stellung bringen. Nach zwei weiteren Linksturns und ein paar anderen Kleinigkeiten war ich auch schon wieder in etwa auf der ursprünglichen Position. Ich kann nur sagen: tolles Gefühl – hier oben auf 4000ft fühlt sich das alles relativ einfach an. Und weil es so viel Spaß gemacht hat, durfte ich das ganze gleich ein zweites Mal machen...

Dann ging es auch schon wieder Richtung Wiener Neustadt Flugplatz zurück. Mit relativ wenig Throttle ging es in den Descent auf 2400ft zum Meldepunkt Golf. Von dort Richtung Norden und dann Richtung Osten über die Hallen zur rechten Gegenanflug auf die Piste 10. Dort übernahm dann auch schon mein Fluglehrer und er brachte durch eine perfekte Landung sowohl uns beide als auch das Flugzeug am Boden runter.

Jetzt war noch das „taxeln“ angesagt. Dadurch, dass die Katana über kein steuerbares Bugrad verfügt, muss man das Flugzeug mittels dem Seitenruder und den Differentialbremsen manövrieren. Das wiederum gestaltet sich als nicht so einfach, für mich persönlich war das so ziemlich die schwierigste Übung an diesem Tag.

Nachdem wir unsere Parkposition erreicht hatten, die Checkliste durchgingen und den Motor abstellten, mussten wir das Flugzeug mittels Leinen am Boden befestigen und anschließend auch ein wenig reinigen. Und somit war auch schon meine erste Flugstunde – oder besser gesagt: meine ersten 52 Flugminuten vorbei. Jetzt ging es noch zur Nachbesprechung zurück ins Katana Kafe auf ein leckeres Weizenbier – welches ich mir auch wirklich verdient habe. Dabei wurde natürlich unter Profis „fachgesimpelt“ und über meine fliegerische Zukunft geredet.

Und in einer Woche geht es auch schon wieder weiter mit meinen Flugstunden…

In diesem Sinne,
Happy Landings!