free web tracker

Der Weg in die Luft... Von einem Kindheitstraum zum Privatpilotenschein

Dienstag, Juni 14, 2005

Meine erste eigene Landung

Am nächsten Tag ging es auch schon wieder weiter mit der Ausbildung. Diesmal hatten wir beinahe Windstille, oder zumindest einen relativ ruhigen Wind aus Osten kommend. Mit Andreas war vereinbart, dass wir hauptsächlich Platzrunden fliegen, damit ich hier auch endlich meine erste hundertprozentige eigene Landung hinlegen kann. Die Maschine war gleich für vier Stunden reserviert, da kann man nämlich zwischendurch auch mal eine Pause einlegen und nachtanken, und dann mit neuer Energie wieder ans Werk gehen.

Gleichzeitig hatte auch Hannes mit seiner neuen Flugschülerin Iris Unterricht. Wir vereinbarten, dass wir uns südlich von Wiener Neustadt in der Luft treffen, und uns auf der Air-To-Air-Frequenz 123.45 MHz absprechen für einige Foto- und Formationsflüge. Allerdings brauchten die beiden doch länger als gedacht. Um die Zeit sinnvoll zu überbrücken, machten wir noch typisches Airwork. Das heißt, die bereits gelernten Manöver und Flugübungen einfach noch einmal wiederholen…

Endlich trafen die beiden ein, so flogen etwa 1000ft unter uns. Nach ein paar Absprachen fanden sie uns dann endlich auch. Das Steuer hatte ich zu dem Zeitpunkt schon an Andreas übergeben, bei solchen Formationsflügen kann einfach zu schnell etwas passieren und so konzentrierte ich mich hauptsächlich aufs fotografieren. Leider ist die Kabinenhaube viel zu schmutzig und trüb um wirklich scharfe und klare Fotos zu schießen, aber für den Anfang ist es meines Erachtens durch aus OK:

Fly-By OE-ARY

Nach ein paar weiteren Fotos ging es dann wieder Richtung Norden nach LOAN. Wir meldeten uns wie es sich gehört und begannen mit den Platzrunden. Die ersten waren noch ein bisschen unsauber und Andreas musste immer wieder ein bisschen korrigieren. Nach insgesamt sieben sogenannten Touch-And-Go’s kamen wir zur Abschlusslandung, wir mussten sowieso auftanken und es war Zeit für eine Pause:

LOAN Spotting Break

Etwa eine Stunde später fuhren wir mit den Platzrunden fort. Ich erkannte von Runde zu Runde eine Verbesserung und nach weiteren drei oder vier Runden sagte Andreas zu mir, dass das jetzt meine erste Landung ohne jeglicher Hilfe war. Ich benötigte einmal einen kurzen Augenblick um diese Information zu verarbeiten, ich kann mir gut vorstellen, dass er sich auch ein bisschen gewundert hat, warum ich überhaupt nicht darauf reagiere. Als wir uns dann im Gegenanflug auf die Piste 10 befanden, fragte ich noch mal nach, ob er das jetzt wirklich so meint, wie ich das verstanden hatte. Seine Antwort war kurz und klar: „Ja, das war deine erste eigene Landung.“

LOAN Spotting / Touch and go OE-ARW

Wow, ich kann es – mehr oder weniger. Die nächsten fünf Landungen gingen dann auch ohne Hilfe, obwohl ich noch einige Probleme habe die Center-Line zu treffen. Das kommt aber auch mit der Zeit; es benötigt einfach nur Übung, Übung und noch mal Übung. Um das ganze ein bisschen aufzulockern, übten wir dann noch eine Signallandung. Dabei handelt es sich um eine simulierte Situation bei der man ohne Motor auf dem Flugplatz landen muss. Dabei muss man einerseits beachten, dass man niemals zu langsam wird um nicht der Gefahr einen Stalls ausgesetzt zu sein, sowie dass man die Piste in idealer Höhe anfliegt.

In Summe machten wir an diesem Tag dann 18 Landungen, das ist immerhin fast genauso viel wie in den 8 Flugstunden davor. Im Zuge der Ausbildung werde ich in LOAN etwa 120 Landungen machen, zuzüglich noch unzählig weiteren auf anderen Plätzen.

Heute nachmittag wird es wieder mit Platzrunden weitergehen, das Wetter will allerdings nicht so mitspielen wie ich es gerne hätte. Die Vorhersage deutet auf Böen mit bis zu 25kt. Aber ich will ja fliegen lernen, und das muss ich nun mal bei Wind auch beherrschen.

In diesem Sinne,
Happy Landings!