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Der Weg in die Luft... Von einem Kindheitstraum zum Privatpilotenschein

Mittwoch, März 23, 2005

Die ersten Schritte...

Seit Jahren träume ich davon: die Privatpilotenausbildung. Etwa die Hälfte meiner Zeitschriften-, Bücher- und Computerspielsammlung hat irgendwas mit der Fliegerei zu tun. Für mich war immer klar, dass ich irgendwann einmal selbst fliegen will. In der Theorie kann ich es auch relativ gut, ich finde immerhin zu beinahe jedem Flugplatz innerhalb Europas , ich bringe auch ziemlich jedes Flugzeug wieder in einem Stück herunter, wenn ich Lust dazu habe, verwende ich sogar Checklisten. Also kann es doch nicht so schwer sein, wirklich zu fliegen...

Anfang diesen Jahres hab ich dann denn Beschluss gefasst, dass es Zeit wird, endlich zu beginnen. Man wird ja nicht jünger, der Flugschein wird nicht günstiger, also was sollte mich noch aufhalten? Doch bevor ich wirklich mit der Fliegerei beginne, habe ich mich dazu entschieden, einmal eine Funkausbildung zu machen. Da ich diese sowieso brauche und ich in den nächsten Wochen sowieso noch nicht mit den Flugstunden beginnen will (zu kalt, dunkel, windig, was auch immer), passt das auch relativ gut in meinen Zeitplan. Ausserdem verkürzt es die Zeit zum wirklichen Fliegen. Also, angemeldet via E-Mail, vorher noch telefonisch nachgefragt, ob das eh alles so funktioniert wie ich mir das vorstelle und ein paar Tage später kam auch schon die Bestätigung zur Teilnahme. Somit wäre der erste Schritt getan! Das heisst zwar nicht, dass es keinen Weg mehr zurück gibt, aber ab jetzt kann ich wirklich offiziell behaupten, dass ich mit der Ausbildung zum Privatpiloten begonnen hab. Great Job....

Damit auch die nächste Hürde genommen werden kann, hab ich beschlossen, den Flugschülerausweis zu beantragen und den damit verpflichtenden Medical Check hinter mir zu bringen. Auch das ist eigentlich relativ schnell gegangen, eine Woche später hielt ich schon meinen Flugschülerausweis in der Hand! Mann, war ich stolz auf mich - obwohl man dazu sagen muss, die grösste Schwierigkeit bestand darin, das Büros des AeroClubs zu finden! Wow, der Flugschülerausweis! Gibt es etwas besseres? Ich fühlte mich an dem Tag wie damals mit 18 als ich den Führerschein in Händen hielt. Aber was kann ich jetzt machen, was ich vorher noch nicht konnte? Aber dazu ein andermal mehr, immerhin sind es noch ein paar Monate bis zur ersten Flugstunde...

Also, die Funkerausbildung: das Fliegeralphabet (Oscar-Echo-Alpha-Uniform-Charlie) war ja schnell gelernt, hin und wieder ein paar Buchstaben verwechselt, aber das kommt mit der Zeit. Somit war ich eigentlich recht gut vorbereitet für die erste Stunde. Die Termine sowie die Adresse bekam ich direkt nach der Anmeldung per Mail zugeschickt, also war es mit Hilfe von verschiedenen Routenplaner ein leichtes, die richtige Strasse zu finden. Nach einigen Irrfahrten habe ich es tatsächlich 10 Minuten vor Kursbeginn geschafft, Parkplatz war auch gefunden. Also los...

Die Nervosität stieg ziemlich rasant an, ich hatte ja keine Ahnung, was da auf mich zukommt. Vor allem bin ich ewig nicht mehr in einem Kurs gesessen und musste aktiv etwas lernen. So, Adresse überprüft, hier bin ich richtig. Aber alles abgeschlossen, kein Mensch hier! Hat man mich etwa komplett vergessen? Hab ich mit im Datum geirrt? Nein, alles richtig, das kann doch nicht sein. Ich habe hier meinen ersten Kurs der Privatpilotenausbildung und die vergessen alle auf mich? Das passt jetzt so überhaupt nicht in meinen Plan. Vor allem hab ich nicht mal die Telefonnummer vom Ausbildungsleiter, wen soll ich denn bitte anrufen? Vor allem, wie lange werde ich hier warten? Zuerst einmal eine Zigarette, das beruhigt... Glück gehabt, da kommt jemand, ich denke, der macht auch Kurs. Also bin ich mal nicht der einzige, der hier verzweifelt wartet. Aber wie sich herausstellt, handelt es sich dabei um den Kursleiter, Markus. Scheint ja recht sympathisch zu sein, etwa in meinem Alter.

Ab in den Schulungsraum. Sieht eigentlich ganz normal aus, keine Poster mit Flugzeugen an der Wand, keine Funkgeräte, nicht ein Ding das irgendwie an die Fliegerei erinnert. Wie ich später dann erfahre, handelt es sich um einen angemieteten Raum. Langsam treffen zwei weitere Schüler ein, beide schon mit einigen Flugstunden. Also bin ich der einzige ohne jeglicher Flugerfahrung - von meinen 190000 bei Miles&More angesammelten Flugmeilen einmal abgesehen.

Der Kurs verlief dann recht interessant. Die meisten Begriffe kenne ich ja schon aus der Simulationsfliegerei, leider wird der Flugfunk nur sehr spärlich simuliert. Dass ich mich schon mit dem Fliegeralphabet auseinandergesetzt habe, stellt sich auch als praktisch heraus. Ab der zweiten Unterrichtseinheit geht es auch schon mit praktischen Beispielen weiter. Manchmal stottern wir noch ziemlichen Schwachsinn zusammen, aber im Prinzip weiss man, um was es geht. Beim nächsten Mal geht es dann mit dem Funk im nach IFR weiter, bis jetzt hatten wir ja nur die VFR-Fliegerei behandelt. Und wahrscheinlich wird geübt, geübt, geübt. Immer wieder die selben Phrasen, Positionsmeldungen, etc. Aber ich denke, ich werde das alles mal "in echt" auch brauchen...

Mitte bis Ende Mai wird es dann Zeit für die erste Flugstunde und Anfang Juli geht es dann in den PPL-Theoriekurs. Bis dahin heisst es aber sicher noch des öfteren "Wiener Neustadt Aerodrome, Oscar-Echo-Kilo-November-Yankee, request departure information."